Neuer: "Bin kein Torwart, der sich hinschmeißt"

Das Wort "Schuld" kam von Manuel Neuer nicht über die Lippen. Die meisten Beobachter waren sich dennoch einig, dass der Bayern-Kapitän bei mindestens zwei der drei Gegentore im Champions-League-Spiel gegen Arsenal mit einem 1:3 (1:1) nicht unbeteiligt war und somit zur ersten Saisonniederlage beigetragen hat.

Zuerst gab es das 0:1 durch Jurrien Timber in der 22. Minute nach einer Ecke. "Das wirft mich natürlich aus dem Gleichgewicht, das steht fest", erklärte Neuer, der vor dem Tor angerempelt wurde: "Deshalb stehe ich nicht mehr an der Stelle, die ich bevorzugt hätte, und erreiche den Ball nicht mehr rechtzeitig."

Konnte er anders reagieren? "Ich bin kein Keeper, der sich einfach hinwirft, vielleicht hätte das in dem Moment geholfen", meinte er und fügte bezüglich des Schiedsrichters hinzu: "Trotzdem habe ich nach dem Abpfiff keine Beanstandungen erhoben."

Später folgte das entscheidende 1:3 von Gabriel Martinelli in der 77. Minute über einen Konter, bei dem Arsenal den Bayern-Torwart weit vor seinem Kasten überraschte. "Wenn man hinten liegt, muss man naturgemäß mehr eingehen", kommentierte Neuer.

Wie sah er den Moment? "Der Pass ist solide, er dringt nicht tief genug ein. Ich habe bemerkt, dass Martinelli etwas flotter als Jo (Kimmich) war und es zu einem Duell und einer Top-Chance kommen würde, das war mir bewusst."

Er habe versucht, die Lage im Vorfeld zu klären, aber "er zieht den Ball geschickt zur Seite, der erste Touch war stark, und ich schaffe es nicht mehr. Allerdings wusste ich, dass ich hohes Risiko eingehe." Aus Neuers Perspektive: Solche Dinge können vorkommen.