"Außergewöhnlich": Bremen siegt im Premierenduell der Bundesliga-Nordderbys
Zwei Strafstösse sicherten den Triumph im Derby. Die Spielerinnen von Werder Bremen triumphierten im ersten nördlichen Duell der Frauen-Bundesliga gegen den Hamburger SV in einer elektrisierenden Atmosphäre. Im Weserstadion vor 37.000 Fans feierte das Team unter Trainerin Friederike Kromp einen 2:0-Sieg (1:0) gegen den Neuling. Es war ihr dritter Erfolg in der laufenden Saison nach sechs Spielen und brachte sie vorerst auf den fünften Platz.
Larissa Mühlhaus traf beide Male vom Punkt (6., 56.). Die aus Hamburg stammende Spielerin, die all ihre fünf Saisentreffer per Elfmeter erzielte, meinte: "In solch einer Umgebung ist es ein echtes Vergnügen, Fußball zu spielen." Bremens Kapitänin Lisa Hausicke ergänzte: "Das Stadion tobte heute unglaublich laut." Auch Kromp schwärmte: "Die Stimmung war überwältigend, etwas Derartiges haben wir noch nie miterlebt. Ein Derby vor fast vollem Haus im eigenen Wohnzimmer war wirklich einzigartig."
Nach den jüngsten Rückschlägen gegen die Spitzenreiter VfL Wolfsburg (2:4) und Bayern München (0:4) holten die Bremerinnen nun wieder drei Punkte und kommen auf zehn Zähler. Hamburg verbleibt bei fünf Punkten.
"Wir haben die Zeit bis zum Anpfiff rückwärts gezählt", hatte Kromp zuvor die enorme Zuschauerzahl als Rekord in Bremen hervorgehoben. Mühlhaus erkämpfte den ersten Elfmeter selbst, obwohl die Hand von Hamburgs Svea Stoldt nur leicht berührt war. Schiedsrichterin Riem Hussein pfiff unmittelbar auf den Punkt, da in der Frauen-Bundesliga kein VAR im Einsatz ist. Der Vorsprung zur Halbzeit war gerechtfertigt, und das Foul von Leni Eggert vor dem zweiten Tor war eindeutig.
Bereits im DFB-Pokal-Halbfinale der Vorjahressaison im März (Bremen siegte nach Verlängerung 3:1) hatten beide Vereine mit 57.000 Zuschauern in Hamburg einen neuen Höhepunkt im deutschen Frauenfußball gesetzt. Dieser Rekord wurde inzwischen vom FC Bayern übertroffen, als am ersten Spieltag dieser Saison 57.762 Fans zum Ligaspiel gegen Bayer Leverkusen in die Allianz Arena strömten.