Super League: Nächster juristischer Sieg vor Gericht, UEFA wirkt unbeeindruckt
Die Gründer der ehemaligen Super League erzielen einen weiteren Erfolg im Rechtsstreit. Ein Gericht in Madrid hat am Mittwoch in der Berufung bestätigt, dass die UEFA ihre dominante Marktposition missbraucht hat, um die Superliga für europäische Fußballklubs im Jahr 2021 zu blockieren. Dies ergibt sich aus Unterlagen, die der Nachrichtenagentur AFP aus Frankreich zugänglich sind.
Das 17. Handelsgericht in Madrid hatte schon im Sommer 2024 festgestellt, dass verschiedene UEFA Statuten die Clubs am Zugang zu internationalen Wettbewerben behindern und somit gegen EU Wettbewerbsrecht verstoßen.
Davor hatte der Europäische Gerichtshof im Dezember 2023 der UEFA verboten, Konkurrenzveranstaltungen durch Drohungen mit Strafen zu stoppen. Das EuGH Urteil bewertete die Monopolstellung der UEFA als unvereinbar mit dem europäischen Wettbewerbsrecht.
Die Auswirkungen des aktuellen Madrider Beschlusses sind jedoch unklar, weil die sanktionierte Regel bereits im Juni 2022 geändert und 2024 aktualisiert wurde. Real Madrid als Unterstützer der Super League Idee hat das Urteil herzlich begrüsst. Präsident Florentino Pérez sprach sogar von einer bevorstehenden Klage auf Schadensersatz.
Die UEFA hat das Urteil zur Kenntnis genommen und plant, es gründlich zu analysieren, ehe sie über nächste Maßnahmen entscheidet, so eine offizielle Erklärung. Die bestehenden Zulassungsrichtlinien gelten unverändert und sorgen für faire europäische Wettbewerbe basierend auf klaren, offenen, nicht diskriminierenden und angemessenen Vorgaben.
Der erste Versuch einer Super League Einführung scheiterte 2021. Innerhalb weniger Tage zogen sich die anfänglichen Anhänger unter Druck von Anhängern, Geldgebern und Behörden zurück. Deutsche Spitzenclubs wie Bayern München oder Borussia Dortmund haben ihre Ablehnung der Super League mehrmals klar gemacht.
Trotzdem setzt die Agentur A22 die Arbeit an einer Super League fort und hat im Dezember 2024 Vorschläge für eine Veranstaltung namens Unify League an UEFA und FIFA gesendet. A22 stützt sich dabei auf das EuGH Urteil.