"Jobe fühlte sich ebenfalls frustriert": Kehl verteidigt Bellingham
Jobe Bellingham hatte sich bereits im Mannschaftsbus hinter den getönten Fenstern verkrochen, während Coach Niko Kovac und Sportchef Sebastian Kehl noch Autogrammwünsche der Anhänger bedienten. Der englische Mittelfeldspieler hing in seinem gemütlichen Platz auf der Heimfahrt seinen Gedanken nach. Der Auswechsler von Borussia Dortmund grübelte darüber, ob er für den zweiten BVB-Ärger innerhalb von vier Tagen verantwortlich war.
"Jobe war ebenfalls enttäuscht. Er hat überlegt, wie er den Moment nächste Mal besser handhaben könnte", erzählte Kehl über die Überlegungen Bellinghams nach dem Unentschieden 1:1 (1:0) gegen den SC Freiburg: "Es war eine Kette von Ereignissen, die man verhindern konnte. In der Szene lassen sich viele Aspekte verbessern. Jobe wollte eingreifen. Irgendwer ist immer involviert, diesmal war es Jobe."
Tatsächlich war Bellingham stark in diese Episode verwickelt, die dazu führte, dass Borussia die negative Stimmung aus dem jüngsten Champions-League-Misserfolg in die Bundesliga mitnahm und nun nur als Zweiter hinter Bayern in die Weihnachtsphase startet. Der Bruder des Star Jude, der noch nicht die Erwartungen an den Top-Transfer erfüllt, erhielt nach einer Tackling-Aktion die Rote Karte (53.). Dadurch verlor der BVB die Führung gegen den früheren Favoriten.
Nach sieben Triumpfen in Serie gegen die Breisgauer verpassten die Dortmunder durch das Remis den Aufstieg auf Rang zwei. Ein Punkt trennt die Westfalen von RB Leipzig. Lucas Höler (75.) profitierte mit einem Volltreffer von der Unterzahl der Borussen, bei denen die enttäuschende 2:2-Partie in der Champions League gegen FK Bodö/Glimt noch nachhallte.
Ramy Bensebaini hatte die Auswärtsmannschaft früh in Führung gebracht (31.). Doch als der BVB die Partie kontrollierte, drehte sich alles unerwartet. Nach einem fehlerhaften Abspiel von Keeper Gregor Kobel sah sich Bellingham gezwungen, mit einer Notaktion gegen den Freiburger Philipp Treu vorzugehen. Trotz der anschließenden Abwehrarbeit waren die Dortmunder, die seit sieben Matches unbesiegt blieben, mit dem Remis zufrieden.
"Ich muss das künftig genauer beobachten, ich sollte Jobe unterstützen. Es tut mir leid für ihn", räumte Kobel ein, der mit dem Team im letzten Spiel vor der Winterpause am Freitag bei Borussia Mönchengladbach antreten wird: "Letztendlich übernehme ich die Verantwortung, das ist in Ordnung."