Curaçao, der Fußballzwerg, bahnt sich mit Advocaat WM-Debüt an
Die kleine Fußballnation Curaçao hat einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu ihrem ersten WM-Auftritt unternommen. Unter der Leitung des ehemaligen niederländischen Nationaltrainers Dick Advocaat gewann die Mannschaft in der nord- und mittelamerikanischen Qualifikation mit 2:0 (1:0) gegen den Favoriten Jamaika. Mit sieben Punkten aus drei Spielen belegt Curaçao aktuell den ersten Platz in Gruppe B. Der Gruppensieger sichert sich direkt einen Platz bei der Weltmeisterschaft 2026 in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko.
Livano Comenencia in der 14. und Kenji Gorré in der 68. Minute erzielten die Treffer für den Außenseiter Curaçao, der am nächsten Dienstag gegen den drittplatzierten Trinidad und Tobago antreten wird. Im Aufgebot stand ebenfalls der ehemalige VfL Bochum-Spieler Jürgen Locadia. Als autonomer Bestandteil der Niederlande rekrutiert Advocaat viele seiner Akteure aus dem europäischen Teil des Königreichs. Der 78-jährige Trainer, der bereits bei Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga Erfahrungen sammelte, strebt mit dieser Mannschaft seine dritte WM-Teilnahme an. Zuvor hatte er die Niederlande 1998 sowie Südkorea 2006 bei der Endrunde betreut.
Der erfahrene Coach betreut nun die sogenannte "blaue Welle" und bezeichnet seine Mannschaft als "einzigartige Einheit". Trotz der gemischten Herkunft der Spieler überzeugen deren Teamgeist und Ehrgeiz laut Advocaat besonders. Sollte die Gruppe B nicht gewonnen werden, blieben die interkontinentalen Playoff-Spiele im März als Alternative. Mit einer Einwohnerzahl von 150.000 wäre Curaçao bei einer Qualifikation der kleinste Teilnehmer in der WM-Geschichte. Bisher hält Island mit 330.000 Einwohnern diesen Rekord. In den übrigen Gruppen dominieren ebenfalls kleine Nationen wie Suriname, das noch nie eine WM-Endrunde erreichte, sowie Haiti, das 1974 in Deutschland vertreten war.