Unter Cheftrainer Polanski: Gladbach vertieft die Krise von Heidenheim
Borussia Mönchengladbach hat seinen positiven Lauf mit dem Debüt von Chefcoach Eugen Polanski fortgesetzt und so die Misere beim 1. FC Heidenheim noch tiefer gemacht. Nur vier Tage nach der Ernennung ihres bisherigen Interimstrainers zur festen Lösung siegten die Fohlen in der Fußball Bundesliga mit 3:0 (1:0) gegen den Tabellenletzten.
Kevin Diks (45.+1) per Strafstoß, der auf Heidenheimer Seite viel Diskussion auslöste, Haris Tabakovic (55.) und Shuto Machino (76.) sicherten den Gladbachern den vierten Pflichtspielsieg in Serie. Nach dem katastrophalen Saisonstart holte sich die Borussia, die Polanski am Dienstag mit einem Vertrag bis 2028 versah, mit jetzt zwölf Punkten mehr Abstand. Für Heidenheim wird es am Tabellenende mit nur fünf Punkten immer bedrohlicher.
"Jetzt folgen die Wochen, in denen wir Punkte holen müssen", hatte FCH Trainer Frank Schmidt vor dem Spiel hervorgehoben. Auf der Gegenseite wollte Polanski mehr Begeisterung um die Gladbacher wecken. Bei diesem Plan kann der 39 Jährige auch wieder auf Kapitän Tim Kleindienst bauen, der nach langer Verletzungspause erstmals seit Mai im Kader war und in der Nachspielzeit (90.+1) eingewechselt wurde.
Die Borussia setzte von Anfang an in der anfangs ruhigen Voith Arena Druck. In den ersten zwölf Minuten schwiegen beide Fanblöcke aus Protest gegen strengere Sicherheitsregeln in Stadien. Die beste Gelegenheit zur Führung verspielte Tabakovic, der aus der Drehung im Strafraum nur die Latte traf (17.).
Gladbach etablierte sich zunehmend in der gegnerischen Hälfte, Heidenheim konnte selten gefährlich werden. Die Gäste verteidigten diszipliniert, zeigten vorne aber nicht genug Schärfe. Diks brachte dann aber kurz vor der Pause die Führung per Elfmeter.
Die Entscheidung weckte bei Heidenheim Unmut: Schiedsrichter Frank Willenborg hatte nach einem Gerangel im Strafraum, in dem der Gladbacher Nico Elvedi offenbar unfair gehalten wurde, zum Punkt verwiesen. "Wenn so etwas gepfiffen wird, dann müssen wir in jedem Spiel drei oder vier Elfmeter geben", kritisierte Heidenheim Verantwortlicher Holger Sanwald in der Halbzeit bei Sky: "Wir müssen die Entscheidung hinnehmen, aber die finde ich wirklich streng."
Nach einer insgesamt arm an Chancen ersten Halbzeit fand Gladbach anfangs auch nach der Pause keinen Weg durch, bis Tabakovic traf. Die tolle Vorlage gab Rocco Reitz per Hacken. Heidenheim wehrte sich weiter, blieb aber erstmal erfolglos. Gladbach verpasste in der Schlussphase einige Gelegenheiten, doch Machino nutzte seine Chance.