Sandro Wagner: Hilfestellung von Federer in der Krise
Sandro Wagner bezieht sich in seiner ersten schwierigen Phase als Trainer in der Bundesliga auf den wohl bedeutendsten Tennisspieler aller Zeiten. Roger Federer hat zwar mehr als 80 Prozent seiner Partien siegreich abgeschlossen, dennoch nur 54 Prozent der einzelnen Punkte geholt, erklärte der Betreuer des FC Augsburg am Donnerstag und hob hervor: "Fast jeder zweite Schlag endet mit einem Fehler! Es kommt darauf an, umzuschalten und rasch wieder die positive Haltung zu finden."
An dieser Haltung zu Fehlern will sich Wagners Team beim FC Augsburg ein Beispiel nehmen, das die drei vorherigen Bundesligaspiele vor dem Auswärtsspiel gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag (15.30 Uhr/Sky) allesamt verloren hat. Wagner machte klar, er bleibe trotz der Niederlagenserie "gelassen und fokussiert auf den Inhalt" und versuche, negative Äußerungen weitestgehend zu ignorieren.
"In den vergangenen Jahren habe ich alles durchgelesen, jetzt lese ich nichts mehr", gab er zu, doch seine Kinder schicken ihm Nachrichten: "Der eine hat das behauptet, der andere das. Zuerst gibt es Streit, weil sie ständig am Handy hängen. Und dann erzählen sie es mir auch noch", berichtete Wagner mit einem Lachen und gestand: "Das fühlt sich natürlich nicht gut an, das ist keineswegs angenehm."
Im Gegensatz zur Trainingswoche nach der enttäuschenden 1:4-Niederlage gegen den FSV Mainz 05, die Wagner als "beste" in seiner kurzen Zeit als Trainer bezeichnete. "Es hat wirklich Freude bereitet, das muss ich zugeben. Klingt vielleicht komisch, aber für mich persönlich. Ich habe eine Menge gelernt. Die Tage waren super. Als Team haben wir enorm viel aufgenommen. Und das zeigt sich hoffentlich in Heidenheim."
Dort trifft der FCA auf einen Gegner, bei dem der verletzte Kapitän Jeffrey Gouweleeuw wochenlang fehlen wird (Wagner: "Das schmerzt sehr"), und es wird "ein echtes Brett gegen einen starken Club, eine starke Truppe und einen Trainer, den ich bewundere, eine Ikone".
Sein Pendant Frank Schmidt hat Hunderte von Partien von der Ersatzbank aus erlebt, so Wagner und fügte schmunzelnd hinzu: "Ich habe vier Bundesligaspiele hinter mir, und schon sehe ich aus wie ein Pandabär." Beim FCH, wo er als Spieler einmal mit Bremen im Pokalwettbewerb unterlegen war, herrscht "eine hitzige Atmosphäre, eng und spannend. Es ist ausgesprochen herausfordernd, dort zu überstehen."