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Unterricht statt Rache: DFB-Mannschaft versäumt Finalsieg

Unterricht statt Rache: DFB-Mannschaft versäumt Finalsieg

Der Traum vom Titel ist zerplatzt, die Krone verbleibt bei Spanien: Die deutschen Fußballerinnen haben den ersten Erfolg in der Nations League deutlich verfehlt. In einer aufgeladenen Stimmung in Madrid unterlag das Team von Nationaltrainer Christian Wück dem Finalrückspiel gegen die rücksichtslosen Weltmeisterinnen mit 0:3 (0:0) und muss den ersten Titel seit dem Olympiasieg 2016 in Rio weiterhin abwarten.

Nach dem davongelassenen DFB-Triumph im goallosen Hinspiel haben Claudia Pina (61./74.) und Vicky López (68.) mit ihren Toren die Erwartungen der nach dem Rückstand enttäuschten deutschen Nationalmannschaft zerstört, die im brodelnden Estadio Metropolitano in der zweiten Halbzeit keine Chancen sah und auf die Rückschläge keine Reaktion zeigte. Vier Monate nach der schmerzhaften Niederlage im EM-Halbfinale (0:1 n.V.) erhielt das Team rund um Kapitänin Giulia Gwinn eine Lektion statt der gewünschten Abrechnung.

"Das 0:1 hat uns das Genick gebrochen. Die Spanierinnen waren einfach total effizient", äußerte Sjoeke Nüsken bei der ARD. Dennoch habe man "über weite Strecken" bewiesen, "dass wir mit Spanien mithalten können. Wir werden daran wachsen".

Auf den Rängen fieberten auch die DFB-Führungsspitzen mit, die Geschäftsreise für Verbandspräsident Bernd Neuendorf und seine Kollegen setzt sich bereits am Mittwoch unter Spannung fort. Im UEFA-Hauptquartier in Nyon erhofft sich der Deutsche Fußball-Bund nun zumindest die Vergabe für die Organisation der Frauen-EM 2029.

Die Zuversicht vor dem zweiten Spiel gegen Spanien war nach der beherrschenden Leistung am Freitag in Kaiserslautern enorm groß. Nachdem der DFB-Auswahl auf dem Betzenberg die Treffsicherheit gefehlt hatte, verlangte Wück von seinem Team nun, dass es sich "einfach belohnen" müsse. Dazu stellte der Nationaltrainer dieselbe Startelf wie im Hinspiel in den brodelnden Kessel von Madrid auf.

In der Schweiz war das DFB-Team im EM-Halbfinale gegen Spanien unterlegen. Die Starspielerin Aitana Bonmati hatte damals den Ausschlag gegeben, diesmal fehlte die Weltfußballerin aufgrund eines Wadenbeinbruchs im Training. Trotzdem stand die deutsche Mannschaft anders als im Hinspiel einem aggressiven Start des Vize-Europameisters gegenüber.

Die Spanierin Esther González verpasste das Tor zunächst knapp (5.). Nur Momente später testete Alexia Putellas mit einem Kopfball die deutsche Keeperin Ann-Katrin Berger, die nach dem Spiel mit Wück besprechen wird, ob sie bis zur WM 2027 weitermacht. Erst nach der anfänglichen Phase fand das DFB-Team besser ins Spiel.

Vor einem Rekordpublikum von 58.000 Zuschauern für das spanische Nationalteam, darunter König Felipe VI. von Spanien, entbrannte ein spannendes Duell auf gleicher Ebene. Spanien schuf Überlegenheiten, ließ wie das DFB-Team im Hinspiel aber Gelegenheit um Gelegenheit liegen, Berger parierte den besten Versuch gegen Mariona Caldentey (45.+1). Fernschüsse waren lange die riskantesten Aktionen der Deutschen, bis Nicole Anyomi (45.+3) das Tor nur knapp verfehlte.

Beide Mannschaften starteten vorsichtig in die zweite Hälfte, das DFB-Team wurde dafür sofort bestraft. Nach einem Zweikampf traf Pina flach ins Eck, Berger konnte den Ball nicht mehr abwehren. Eine Gegenwehr blieb aus, das DFB-Team wirkte danach zu zögerlich und akzeptierte sein Schicksal.

Die Spanierinnen zeigten hingegen ihr volles Können und konterten präzise. Vicky, die die verletzte Bonmatí vertrat, lobte den Ball elegant ins Eck. Wiederum Pina netzte aus 20 Metern ein, nachdem Janina Minge im Spielaufbau einen Fehler beging.