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Enkes Todestag: "Robbi hätte sich dann nicht umgebracht"

Enkes Todestag: "Robbi hätte sich dann nicht umgebracht"
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Sechzehn Jahre nach dem Freitod des ehemaligen Nationaltorwarts Robert Enke betont seine Witwe Teresa Enke wieder die Wichtigkeit eines offeneren Ansatzes bei psychischen Problemen. "Bei einem Netzwerk wie diesem, mit Aufklärung und umfassendem Verständnis für Depressionen, hätte sich Robbi nicht das Leben genommen", erklärte sie in einem Gespräch für das Buch "Mutmacher-Menschen". "Robbi glaubte tatsächlich, er sei der Einzige mit dieser Erkrankung, ganz allein damit."

Der Verlust von Enke traf das deutsche Fußballland am 10. November 2009 hart. Nur zwei Monate später entstand die Robert-Enke-Stiftung, die sich der Sensibilisierung für Depressionen widmet und von Teresa Enke geführt wird. Die Leiterin der Organisation ist fest davon überzeugt, dass die Entstigmatisierung mentaler Krankheiten ihrem Ehemann geholfen hätte, sich nicht so isoliert zu fühlen.

"Damals gab es keine solche Stiftung oder vergleichbare Initiative. Hätte es das gegeben, wäre er öffentlich damit herausgekommen und hätte gesagt: Gut, ich bin depressiv, ich trage diese Last. Es ist furchtbar, doch ich hole mir Hilfe durch Therapie, so wie bei jeder anderen Verletzung", so Teresa Enke, die mit dem früheren Keeper von Hannover 96 eine Tochter großgezogen hat. "Er fürchtete am meisten, dass jemand ihn nach einem Termin bei einem Spezialisten entdecken könnte."

Für einen verbesserten Umgang mit seelischen Leiden hofft die 49-Jährige, dass solche Fälle keine besonderen Schlagzeilen mehr erregen, sondern neutral berichtet werden, ähnlich wie bei Muskelrissen oder Brüchen. "Mentale Erkrankungen sollten nicht ausgegrenzt werden, sondern wie alle anderen behandelt. Das wäre der Durchbruch, das ist mein großer Traum. Allerdings ist es ein Prozess, der Zeit braucht."