"Das Netteste seit zwei Jahren": Frohe Stimmung beim VfB
Atakan Karazor war total überrascht von den Worten seines Teamkollegen Deniz Undav. "Das Netteste, das du in zwei Jahren zu mir gesagt hast", witzelte der VfB-Kapitän und Torschütze nach dem Fortschritt des Titelverteidigers ins Achtelfinale des DFB-Pokals. Zuvor hatte Undav festgehalten, dass Karazor nach dem 2:0-Sieg (1:0) gegen den FSV Mainz 05 zu Recht als bester Spieler des Matches gekürt wurde.
Die lustigen Kommentare vor der Sky-Kamera machten deutlich, dass die Schwaben gegen die seit Wochen leistungs schwachen Mainzer kaum Anstrengung brauchten. Trotz umfangreicher Rotation schaffte der VfB den nächsten Fortschritt Richtung Berlin. Die Stuttgarter vertieften zudem die Krise der Mainzer zum zweiten Mal innerhalb von 72 Stunden. Am vergangenen Sonntag hatten die Rheinländer in der Bundesliga in Stuttgart die Kürzere gezogen (1:2), allerdings gegen eine andere Startelf mit zehn neuen Spielern. Luca Jaquez (6.) und Karazor (73.) erzielten diesmal die Treffer.
Vor Spielbeginn hatte Sebastian Hoeneß für Erstaunen gesorgt. Der Trainer des VfB Stuttgart tauschte die gesamte Startelf im Vergleich zum Sonntag aus. "Wir haben diese Formation schon mehrmals eingesetzt", begründete Hoeneß seine Wahl kurz vor dem Anpfiff: "Ich glaube nicht, dass das viel Mut erfordert. Wir wollen Energie und Frische einbringen." Weil Tiago Tomas aufgrund von Oberschenkelbeschwerden das Aufwärmen abbrach, rückte Undav in die Elf. Somit gab es nur zehn Veränderungen.
"Der Coach freut sich natürlich, wenn er so viele Spieler einsetzen kann. Das war uns im Sommer entscheidend, einen starken Kader aufzubauen", erklärte Karazor: "Genau das definiert unser Team. Du kannst jetzt viele Spieler einbauen, die direkt liefern."
Die Jubelrufe der angereisten Fans zum neuen Pokal Erfolg hielt Undav jedoch für zu voreilig. "Ich verstehe die Anhänger total, aber wir sollten erstmal gelassen bleiben", sagte der Stürmer: "Erst im Viertelfinale können wir das besprechen."
Die Mainzer ringen mit weit größeren Herausforderungen. Seit dem 20. September fehlt dem FSV ein nationaler Sieg. "Nur mit Einheit kommen wir da raus", betonte Torwart Robin Zentner: "Wir müssen positiv denken, auch wenn es extrem schwer ist."