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Aktivisten fur Menschenrechte bemangeln den Friedenspreis der FIFA

Aktivisten fur Menschenrechte bemangeln den Friedenspreis der FIFA

Nächsten Freitag verleiht die FIFA zum ersten Mal einen angeblichen Friedenspreis, doch nach Ansicht einer umfangreichen Allianz aus Menschenrechtsgruppen, Gewerkschaften und Faninitiativen erfüllt der Weltfußballverband seine soziale Pflicht nur mangelhaft. Die Gruppe Sport und Rights Alliance, zu der Organisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch sowie Reporter ohne Grenzen gehören, fordert in einer gemeinsamen Erklärung umfassende Verbesserungen vor der Weltmeisterschaft 2026.

Sie werfen der FIFA insbesondere fehlende Offenheit bei der Preisvergabe vor. Nach Angaben von Human Rights Watch liegen selbst auf Nachfrage keine öffentlichen Daten zu Kandidaten, Jurymitgliedern oder den Bewertungskriterien vor.

Der Friedenspreis wird am Freitag während der Auslosung der WM in Washington vergeben, beginnend um 18 Uhr bei ZDF. Der USPräsident Donald Trump zählt zu den Favoriten. In einer immer unruhigeren und geteilten Welt sollten wir die besonderen Leistungen jener würdigen, die Konflikte lösen und Menschen im Namen des Friedens vereinen, erklärte FIFAChef Gianni Infantino. Er unterhält ein gutes Verhältnis zu Trump und hatte den Präsidenten kürzlich erfolglos für den Friedensnobelpreis empfohlen.

Außer der Kritik an der Preisvergabe bemängelt die Allianz auch den Ausstieg des Verbands aus Programmen gegen Diskriminierung und hebt Menschenrechtsdefizite in den USA hervor, dem Hauptveranstaltungsort der WM 2026. Dort könnten während des Wettbewerbs unter anderem Übergriffe auf Zuwanderer, Einschränkungen der Presse und übertriebene Polizeipräsenz auftreten.

Die Weltmeisterschaft 2026 ist die erste, in deren Bewerbungsprozess Menschenrechtsstandards einbezogen wurden. Doch die sich verschlechternde Lage in den Vereinigten Staaten bedroht diese Zusagen, so Andrea Florence, Leiterin der Sport und Rights Alliance. Laut der Erklärung werden zudem Rechte der Arbeitnehmer geschwächt und Fans zu wenig in Entscheidungen miteinbezogen.

Die WM in den USA, Kanada und Mexiko nächsten Sommer bietet die Gelegenheit, ein frisches Konzept für FIFAEvents zu etablieren, eines, das starken Arbeitsschutz fördert, Kinderrechte wahrt, Pressefreiheit sichert und gewährleistet, dass Beschäftigte und lokalen Gemeinschaften vom MegaEvent profitieren, fährt die Erklärung fort.