Unsere Kurve: "Erfolg für die Fans" in Sicherheitsdebatte

Unsere Kurve: "Erfolg für die Fans" in Sicherheitsdebatte
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Gesichtserkennung und personalisiertes Ticketing sind offenbar doch keine der vorgesehenen Schritte zur Verbesserung der Sicherheit in den deutschen Fußballstadien mehr. Die Faninitiative Unsere Kurve interpretiert das als "Erfolg für Fans und Zivilgesellschaft" nach den aktuellen Protesten in der Bundesliga. "Die weitreichende Kritik an verborgenen Absprachen und populistischen Hastlösungen hat klar Wirkung entfaltet", äußerte Jost Peter, der erste Vorsitzende von Unsere Kurve, am Sonntag gegenüber dem SID.

Davor hatte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die öffentliche Auseinandersetzung über die angeblichen Politikpläne als "Gespensterdiskussion" abgetan. Viele dieser Punkte stünden bei der bevorstehenden Innenministerkonferenz (IMK) von Mittwoch bis Freitag in Bremen gar nicht zur Sprache. "Themen wie Gesichtserkennung im Stadion und personalisiertes Ticketing fehlen auf der Agenda, entsprechende Entscheidungen sind weder vorgesehen noch geplant", erklärte Herrmann dem SID.

Diese Aussage löste jedoch Unruhe unter den organisierten Fans aus. Die Innenministerinnen und Innenminister hätten die Diskussion selbst angeheizt, "seit Wochen wurden solche Maßnahmen ohne Widerspruch in den Medien präsentiert", betonte Peter. "Nun versucht Herr Herrmann, die Fakten nachträglich umzudeuten. Das passt zu seiner ebenso falschen Behauptung, er unterhalte sich mit Fanvertretern zu diesen Sachverhalten."

Nichts desto trotz erwartet Unsere Kurve, "dass die vorgesehenen Maßnahmen nun auch formell fallen gelassen werden. Zudem ist unklar, wie mit der weiterhin verlangten Praxis von Stadionverboten ohne hinreichende Begründung verfahren wird. Wir warten ab, ob auch dieses Feld am Ende als weiteres politisches Phantom entlarvt wird, das bei genauerer Prüfung nicht haltbar ist."

Deutsche Fußballfans haben auch dieses Wochenende landesweit entschieden gegen strengere Sicherheitsregeln protestiert, darunter an vielen Orten mit zwölf Minuten Schweigen in den Stadien. Die organisierten Fans fürchteten neben der Personalisierung von Eintrittskarten oder der Nutzung von KI-basierter Gesichtserkennung auch Stadionverbote auf Basis von Vermutungen.