Undav stört BVB-Rückkehr ins "Wohnzimmer"
Bei der Rückkehr ins "Wohnzimmer" sorgte der Angstgegner mit Torjäger Deniz Undav für Unruhe: Im ersten Heimspiel nach vier Wochen hat Borussia Dortmund beim 3:3 (2:0) gegen VfB Stuttgart einen Sieg verspielt und den hektischen Jahresendspurt mit einer Enttäuschung eingeleitet.
Der Nationalspieler Undav verhinderte mit einem Hattrick (47., 71., 90.+1) den ersten BVB-Erfolg gegen die Schwaben nach fünf Niederlagen in Folge. Die Stimmung könnte vor der Mitgliederversammlung am Sonntag, auf der Hans-Joachim Watzke nach über 20 Jahren als Geschäftsführer zum Präsidenten gewählt werden soll, besser sein.
Kapitän Emre Can erzielte einen umstrittenen Foulelfmeter (34.), Maximilian Beier (41.) und Karim Adeyemi (89.) brachten Dortmund mehrmals in Führung im ersten von acht Spielen bis Weihnachten, in denen der BVB sechsmal zu Hause spielt. Dennoch konterte Undav, der in den letzten sechs Spielen seine fünfte, sechste und siebte Tor erzielte, jeweils für Stuttgart.
Trainer Niko Kovac ließ Adeyemi nach dessen Affäre mit der Waffenbesitz zunächst auf der Bank sitzen, da er den Angreifer nicht "verbannen" wollte, und setzte ihn erst spät ein. Im Vergleich zum enttäuschenden 1:1 gegen den Hamburger SV vor der Länderspielpause änderte Kovac zwei Positionen: Julian Brandt und Felix Nmecha kamen für Pascal Groß und Daniel Svensson. VfB-Coach Sebastian Hoeneß machte drei Wechsel.
Als beide Fanlager noch aus Protest gegen strengere Sicherheitspläne schwiegen, geriet die BVB-Defensive mehrmals in Bedrängnis. Der VfB scheiterte jedoch am letzten Pass. Sobald der Lärm wieder anschwoll, hatte Dortmund die erste echte Chance durch einen Kopfball von Serhou Guirassy (13.).
Stuttgart blieb die stabilere und direktere Mannschaft, doch die Gastgeber wehrten sich nun besser als zu Beginn. Offensiv ergaben sich nur einige Fernschüsse. Der Führungstreffer des BVB fiel dank Undav: Der Stürmer aus Stuttgart brachte Nico Schlotterbeck im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Benjamin Brand pfiff Elfmeter, der VAR aus Köln stimmte zu und Can verwandelte sicher.
Auf einmal floss das Passspiel beim Kovac-Team flüssiger. Das 2:0 entstand aus einem starken Angriff von rechts, Guirassys Schuss parierte Alexander Nübel, doch Beier schob den Rebound nach.
Gleich nach der Pause glich Undav aus, um seinen Foul am Elfmeter wettzumachen. Auf der anderen Seite feierten die Dortmunder ein vermeintliches entscheidendes Tor von Guirassy, das aber per Video auf Abseits gepfiffen wurde. In den Schlussminuten häuften sich die Ereignisse.