Torwartdebatte beim FC Bayern: Nübel oder Urbig?
Alexander Nübel verließ die Arena in Stuttgart schweigend. Eine deutliche 0:5-Niederlage (0:1) des VfB gegen seinen alten Verein FC Bayern, dazu eigene Fehler: Für den 29-jährigen Nationaltorhüter war es ein schwarzer Tag. Gerade gegen die Münchner, bei denen er noch bis 2029 vertraglich gebunden ist.
Seit Monaten tobt beim Rekordmeister die Debatte um den Torwartposten nach dem Karriereende von Manuel Neuer. Beim VfB rückte der 39-Jährige erneut dem Ausnahmetalent Jonas Urbig, das nun als Top-Kandidat für die Nachfolge Neuers gilt.
Die Bayern-Leihgabe Nübel konnte sich am Samstag zumindest nicht als würdiger Erbe präsentieren. Das 0:3-Tor verursachte der Keeper nachlässig, in anderen Momenten wirkte er unsicher. Urbig hingegen parierte, was zu parieren war, und demonstrierte besonders seine Qualitäten beim Spielaufbau.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl ließ sich trotzdem nicht zu voreiligen Aussagen hinreißen. Nübel habe, so Eberl, "sehr gute Qualitäten". Das Management stehe mit allen Torhütern in Kontakt und wolle die Lage "in aller Ruhe betrachten". Denn es könnte durchaus sein, dass Neuer seinen im Sommer endenden Vertrag verlängert.
Nübels Ausleihe beim VfB endet nach dieser Saison. Kürzlich kursierten Meldungen, wonach der FC Bayern einen Transfer in Betracht zieht. Urbig ist bis 2028 an den Klub gebunden. Auch Daniel Peretz (25), der derzeit beim Hamburger SV spielt, hat noch bis 2028 Vertrag. "Für die Ära nach Manuel, wann immer sie anbricht, sind wir bestens gerüstet", erklärte Sportdirektor Christoph Freund vor dem Spiel.
Urbig selbst blieb nach seinem Auftritt besonnen. "Über Kollegen im Tor möchte ich nicht spekulieren. Alex ist ein hervorragender Keeper. Wir haben gesiegt, mehr interessiert mich nicht", meinte er. Dass Neuer ihn kürzlich als potenziellen Nachfolger nannte, "freut mich sehr", ergänzte er: "Trotzdem ist nichts in trockenem Tuch."