"Sozialstunden" mit Kindern: BVB teilt Adeyemi-Strafen mit
Sozialstunden mit Kindern in der Nordstadtliga, eine klare Rüge, jedoch keine sportlichen Folgen: Der bedauernde Nationalspieler Karim Adeyemi entgeht im Fußball nach seinem Justizstreit wegen unzulässigen Waffenbesitzes einer harten Linie. Zusätzlich äußerte er sich mittwochs zum ersten Mal persönlich zum Geschehen.
Es ist mir schwer, darüber zu reden, schrieb Adeyemi auf Instagram. Zu Jahresbeginn 2024 habe ich unüberlegt und ohne jegliche Reflexion eine sogenannte Mystery Box online geordert. In ihr waren auch Objekte enthalten, die gesetzlich verboten sind.
Erst viele Monate später kam das Paket an und gelangte zufällig ungeöffnet zur Polizei. Dennoch handelte es sich um einen massiven Irrtum. Einen, der mich tief trifft, teuer zu stehen kommt und den ich innigst bedauere, formulierte Adeyemi. Ich bin mir bewusst, dass ich als öffentliche Person eine Vorbildrolle einnehme. Darin habe ich versagt. Er gelobte, derlei Missgriffe künftig zu umgehen.
Der BVB informierte, dass Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl in einem Gespräch zu dritt intensiv über sein Tun diskutiert hätten. Laut SID-Quellen wird der Angreifer im Dortmunder Sozialprojekt Nordstadtliga Trainingssessions mit Kindern leiten. Dies koordinierte Ricken mit DFB-Sportchef Rudi Völler.
Völler und Nationaltrainer Julian Nagelsmann sprachen Adeyemi in der Länderspielzeit an. Wir hörten uns seine Sicht an. Er bemühte sich, es uns halbwegs verständlich zu machen, erzählte Völler, der Adeyemis Handlungsweise als töricht bezeichnete: Man sollte ab und zu sanktionieren. Gleichwohl ist es essenziell, solche Talente zu unterstützen. Trotzdem möchte er Adeyemi nicht verurteilen. Junge Athleten begehen Fehltritte.
Ricken unterstrich außerdem, man müsse bedenken, dass er eine hohe Bußgeldzahlung leistete, niemand betroffen war und der Athlet als unbescholten weitergeführt wird.