"Skandalös": Britische Fans protestieren gegen Preise für die WM
Sogar im Ursprungsland des Fußballs gibt es Proteste gegen die Ticketpreise für die WM. Die britische Faninitiative Football Supporters Association (FSA) hat die Preisgestaltung für das Event 2026 in den USA, Kanada und Mexiko als "skandalös" bezeichnet und den Fußballverband (FA) aufgefordert, bei der FIFA für günstigere Preise zu eintreten.
"Wir fordern alle Verbände auf, für ihre Unterstützer einzutreten, die den Profifußball erst ermöglichen", hieß es in der Mitteilung. Der FA solle diese "unangemessenen Preise" kritisieren und den Verkauf stoppen lassen, teilte die FSA am Freitag mit und scherzte bitter: "Wer braucht schon Reisen mit England ins Ausland, um frustriert zu sein, wenn die FIFA das bereits sechs Monate vor Kickoff verspricht?" Die WM habe bereits jetzt "jede Vorfreude zerstört".
Das Mega Turnier (11. Juni bis 19. Juli 2026) wird für die Fans teuer. Die Preise für die Quoten der offiziellen Fanclubs der Nationen sind seit Donnerstag öffentlich: In der Vorrunde liegen sie für britische Anhänger zwischen 250 und etwa 800 Euro. Ein Finalticket käme auf mindestens 4760 Euro.
Bei den Partien der deutschen Mannschaft sieht es ähnlich aus: Der Eröffnungsspiel in Houston gegen Curacao kostet mindestens 155 Euro für den viermaligen Weltmeister. Für alle potenziellen DFB Partien müssen Fans insgesamt mindestens 5975 Euro zahlen. Dazu kommen Ausgaben für Reisen und Hotels. DFB Manager Andreas Rettig hätte sich "insgesamt preiswertere Tickets" für die deutschen Fans gewünscht, erklärte er auf Anfrage der SID.
Die engagiertesten Unterstützer fühlen sich getäuscht, betonte die FSA: "Ein Sport, der für jedermann gedacht ist, wird nun nur für Wohlhabende zugänglich." FIFA Präsident Gianni Infantino betrachte "die Treue der Fans nur als Ausbeutungschance", lautete die Kritik.