Schlagabtausch bei Bayer: Monheimer Rat blockiert Campus-Projekt
Die Vorhaben des Bundesliga-Vizemeisters Bayer Leverkusen für ein Trainingszentrum in Monheim wurden vom lokalen Rat vorerst blockiert. In einer Sitzung am Mittwochabend stimmte die Mehrheit für einen Antrag der Fraktionen CDU, SPD, FDP und Grüne, der den zuvor gefassten Beschluss zur Start des Bauleitverfahrens aufhebt. Der Verein reagierte schnell und nannte die Entscheidung "unverständlich".
Seit Langem sucht der Bundesligist nach einem alternativen Ort, weil das aktuelle Trainingsgelände an der BayArena ab 2031 dem Ausbau der A1 weichen muss. Sportdirektor Simon Rolfes plant am neuen Platz neben 12,5 Übungsflächen ein "Funktionsgebäude" mit Einrichtungen für Athletik, Reha, Medizin, Analyse und Kommunikation.
Nach der letzten Kommunalwahl haben sich die Kräfteverhältnisse im Monheimer Rat verschoben. Rolfes hatte vor der ersten Sitzung klargemacht, dass Bayer "keinen Ersatzplan" besitze. Das Vorhaben ist durch den Mittwochsbeschluss noch nicht endgültig vom Tisch, Bayer muss wohl anpassen. CDU-Fraktionschef Markus Gronauer sagte laut WDR in der Sitzung, man schließe keine Türen und sei offen für Talks. Bedenken drehen sich um Umweltthemen und mögliche Verkehrsbelastungen.
Der Klub äußerte sich klar "angesichts der Tatsache, dass alle wussten, Bayer 04 wird am 12. November eine überarbeitete Planung zu einem lang vereinbarten Termin präsentieren. Die aktualisierte Version basiert auf Ergebnissen des Beteiligungsprozesses und Diskussionen mit den Fraktionen", hieß es vom Double-Sieger 2024: "Wir respektieren die politische Entscheidung, auch wenn dadurch unnötig Zeit vergeht, und bleiben beim Termin am 12. November, um eine Lösung für den Bayer 04 Campus in der Alfred-Nobel-Straße zu erarbeiten."