Ohne eigene Zuschauer: Frankfurt holt Punkt in Neapel
Keine Anhänger vor Ort, keine Treffer, doch ein entscheidender Zähler: Eintracht Frankfurt hat in der Champions League innere Stärke gezeigt und in einem besonders anspruchsvollen Auswärtsspiel gegen den italienischen Meister SSC Napoli ein Unentschieden erreicht. Beim Match am Vesuv, bei dem Fans aus Frankfurt nicht zugelassen wurden, rang die Truppe von Trainer Dino Toppmöller ein 0:0 ab.
Durch solide Verteidigung, die in den letzten beiden Niederlagen in der Eliteklasse mit 1:5 jeweils gefehlt hatte, hielt die Eintracht das Ergebnis fest. In der Rangliste haben beide Teams nach vier Begegnungen vier Punkte und platzieren sich weiter im zentralen Bereich. Die dritte saubere Weste in dieser Spielzeit und die starke Einsatzbereitschaft könnten der Eintracht, die vor dem Tagestakt das Team mit den meisten Gegentoren in der Champions League war, auch für die Bundesliga von Nutzen sein.
Die Stadt Napoli hatte die Sicherheitsvorkehrungen vor dem Spiel massiv verstärkt. Das Innenministerium ordnete unter anderem vorläufige Grenzkontrollen an, am Dienstag galt ein Verbot für öffentliche Aufenthalte für alle, die der Fanbasis der SGE zugeordnet werden konnten. Bis zum Beginn blieb es in der Stadt friedlich.
Aufgrund der Ausschreitungen beim vorherigen Aufeinandertreffen der Mannschaften im März 2023, die zu vielen Verhaftungen führten, wurden Frankfurter Supporter vom Auswärtsspiel am Vesuv ferngehalten. Die Behörden rechneten dennoch mit einer hohen Zahl anreisender Anhänger.
"Die Spieler haben gestern noch mit uns geredet und gesagt, sie hätten gerne bei uns mitgemacht. Eine schöne Geste", erklärte Toppmöller vor dem Abpfiff bei DAZN. Sein Kader wolle in der "Höhle des Löwen" umso mehr auf dem Rasen etwas zurückgeben.
Auf dem Platz dominierten die Hausherren unter Trainer Antonio Conte von Anfang an mit viel Ballkontrolle, Frankfurt jagte oft hinterher und setzte auf schnelle Konter sowie Verteidigung. Ein ungefährlicher Abschluss von Jean-Mattéo Bahoya in der 3. Minute war lange der einzige Versuch.
Torwart Michael Zetterer war mehrmals im Zentrum des Geschehens. Zuerst hielt er aus nächster Nähe gegen Rasmus Höjlund in der 6. Minute, auch beim Schuss nach einem starken Lauf von Eljif Elmas in der 13. Minute war der Schlussmann da. Ohne effektives Offensivspiel setzte Frankfurt nur durch harte Zweikämpfe Akzente. Einwürfe der Italiener blockte die Defensive mit Kapitän Robin Koch meist ab.
Das Muster änderte sich nach der Pause nicht. Frankfurt hatte vorwärts Mühe und wehrte die Vorstöße der Neapolitaner tapfer ab. Den Gastgebern mangelte es im Sturm ohne den verletzten Star Kevin De Bruyne an Schärfe, die Flanken stellten die Gäste selten in Bedrängnis.
Die klar beste Gelegenheit kam aus dem Stand für den eingewechselten Ansgar Knauff. Nach einem fehlgeschlagenen Abwehrversuch im Fünfmeterspace kam der Ball zum Frankfurter, der aus etwa acht Metern mit seinem kräftigen Schuss an Vanja Milinković-Savić scheiterte in der 73. Minute. Gegen Ende rückte Keeper Zetterer erneut ins Rampenlicht.