Neuendorf zur WM-Auslosung: "Wir hätten es anders gehandhabt"

Neuendorf zur WM-Auslosung: "Wir hätten es anders gehandhabt"
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Bernd Neuendorf hat sich zurückhaltend zu dem großen Aufwand bei der WM-Auslosung geäußert. "Wir hätten es definitiv anders organisiert und haben das auch getan", erklärte der DFB-Präsident am Sonntag in einem Interview bei WeltTV und stellte einen Vergleich zur Ziehung in Hamburg vor der EM 2024 an.

Auch in der US-Hauptstadt war Neuendorf als Beobachter vor Ort. "Alles war stark auf Unterhaltung ausgerichtet, aber das passt zu Amerika, was sonst?", meinte er und fügte hinzu: "Da stimme ich den Kritikern zu: Über den Sport Fußball wurde herzlich wenig geredet."

Bezüglich der WM 2026 erzählte Neuendorf, dass der Verband intern "klipp und klar" diskutiert habe, "dass der Schwerpunkt auf dem Sportlichen liegt". Zu politischen Themen im Gastgeberland USA lasse sich sogar "das Kanzleramt nicht einfallen. Warum sollte das gerade der DFB oder ich als Präsident übernehmen, das verstehe ich nicht."

Der sportliche Teil der Auslosung gefällt Neuendorf. Die deutsche Gruppe E mit Curacao, Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) und Ecuador bezeichnete er als "eine Gruppe, die wir bewältigen können, die wir auch müssen". Bei genauerer Betrachtung sei jedoch ersichtlich, "dass Teams wie Ecuador oder Elfenbeinküste nicht einfach so besiegt werden können".

Neuendorf fuhr fort: "Ecuador besitzt eine starke Defensive, wurde Zweiter in der Qualifikation, hat in 18 Partien nur zwei Gegentore hinnehmen müssen und verfügt über Stars in europäischen Ligen. Wir tun gut daran, nicht zu glauben, es sei ein Kinderspiel." Die Elfenbeinküste habe die Quali mühelos gemeistert und Curacao stecke mit Dick Advocaat einen "hochqualifizierten Coach in der Tasche. Als Holländer wird er alles daransetzen, uns Schwierigkeiten zu bereiten."

Der DFB freut sich über den frühen Turnierstart und dass die Matches der Nationalmannschaft "größtenteils im Osten der USA" ausgetragen werden: "Klimatisch ein Pluspunkt."

Bei der Auswahl der Trainingsbasis gibt es noch "zwei oder drei Alternativen, die wir prüfen", weshalb Bundestrainer Julian Nagelsmann vor Ort geblieben ist und sich "die Sache genauer anschaut. Ich bin überzeugt, dass wir bald entscheiden. Es zählt, eine angenehme Umgebung zu schaffen."