Hochrisikoduell mit Maccabi: VfB Stuttgart sehnt sich nach fairer Begegnung

Die Behörden bereiten sich auf ein Spiel mit hohem Risiko vor, die Stadt lebt in einem Zustand erhöhter Alarmbereitschaft, wenn der VfB Stuttgart am Donnerstag um 18.45 Uhr vor RTL+ in der Europa League gegen den israelischen Meister Maccabi Tel Aviv antritt. Für den Fußball droht dabei eine untergeordnete Rolle. Tausende Sicherheitskräfte sorgen für Ordnung und ermöglichen genau das, was VfB Geschäftsführer Alexander Wehrle sich wünscht, nämlich ein Symbol für Achtung und einvernehmliches Miteinander.

Der stellvertretende Polizeipräsident und Einsatzleiter Carsten Höfler ist auf ein weites Feld möglicher Situationen vorbereitet. Dazu gehören auch Bedrohungen durch Terror, da das Match ein potenzielles Ziel für Radikale darstelle, so seine Worte.

Deshalb setzt die Polizei auf umfassende Mittel, darunter Kanonen mit Wasser, berittene Einheiten und Hundegruppen sowie Drohnen für die Beobachtung, all das steht bereit. Höfler macht klar, dass Antisemitismus in Stuttgart keinen Platz hat und der Schutz jüdischen Lebens oberste Priorität geniesse.

Das Gastteam wird vom Flughafen an bis zum Abflug engmaschig betreut. Bis zu 2000 Anhänger begleiten es, wobei Teile der Fans als stark konservativ eingestuft werden. Ihnen gegenüber positionieren sich pro palästinensische Organisationen, die zu Kundgebungen aufrufen.

Im Stadion weist der VfB den Servicekräfte an, unmittelbar auf jede Art von Unterbrechung oder anstößiges Verhalten zu reagieren. Viele dieser Vorsichtsmaßnahmen schmälern den Genuss für einige Fanverbände, sodass mehrere Ultragruppen auf eine Teilnahme verzichten.

Manche denken ungern an die Unruhen infolge der Feyenoord Zuschauer im frühen November in Stuttgart zurück, dem letzten risikoreichen Europapokalspiel. Am gleichen Tag traf Maccabi in Birmingham auf Aston Villa, wo es trotz sechs Verhaftungen ruhig blieb, allerdings waren auswärtige Fans auf der Insel nicht erlaubt.

Auf sportlicher Ebene hat der VfB viel zu gewinnen gegen den Vorletzten der Tabelle, nur ein Punkt trennt Platz zwölf von den ersten acht. Es sei für die Mannschaft ein entscheidendes Match, so Trainer Sebastian Hoeneß, der die Niederlage gegen den FC Bayern von 0 zu 5 bereits abgehakt habe.

In der Abwehr fehlen ihm gleich sechs Spieler aufgrund von Sperren, Blessuren oder mangelnder Berechtigung. Die Kaderlage sei in diesem Bereich schwierig, äußerte Hoeneß, dennoch werde man eine Lösung finden.

Bezüglich der Sicherheitsaspekte betonte Hoeneß, man strebe an, das Duell so alltäglich wie möglich zu gestalten, und das werde auch klappen. Deniz Undav unterstrich, dass es die Spieler nicht ablenken dürfe.