Hilfreich: Ilzer betrachtet Schicker als engen Verbündeten
Der Trainer Christian Ilzer empfindet die Krise in der Vereinsführung des Bundesliga-Vereins TSG Hoffenheim als echte Last für das Team. Dieses Thema sei immer präsent, erklärte der Österreicher in einem Gespräch mit Sport1: "Es hat uns stark beschäftigt, das lässt sich nicht abstreiten. Der Klub musste sich da wirklich durchkämpfen." In der oberen Etage des sportlich aufstrebenden Kraichgau-Vereins brodelt es seit Monaten heftig, und nach Berichten in der Presse soll derzeit der Sportdirektor Andreas Schicker mit einem Absprung nach Wolfsburg flirtieren.
Das würde Ilzer besonders schmerzen, da er mit dem Landsmann schon erfolgreich bei Sturm Graz gearbeitet hat. In der anfangs schwierigen Zeit bei Hoffenheim habe es "hilfreich" gewirkt, "dass Andreas Schicker, ein Bekannter aus meiner Graz-Periode, in der Leitung mitwirkt und meine Arbeit bestens versteht", so Ilzer: "Er war sich bewusst, dass wir Zeit benötigen. Erfolg entsteht durch Einheit und klare Signale von oben."
Genau das hat es bei der TSG in letzter Zeit jedoch selten gegeben. Letzte Woche mussten Markus Schütz (Vorsitzender der Geschäftsführung) und Finanzchef Frank Briel den Verein verlassen. Laut Presseberichten resultierte die Trennung aus inneren Konflikten. Im Zentrum stand das verhängte Haus- und Stadionverbot gegen den Spielerberater Roger Wittmann, der ein guter Freund des TSG-Mitgesellschafters Dietmar Hopp ist.
Schütz und Briel werden als die Hauptverantwortlichen für das Verbot gegen Wittmann gesehen, dem Vorwürfe wegen Beleidigungen und einer Bedrohung gegen die Leitung gemacht wurden. Wittmann hat dem Verbot kürzlich durch eine vorläufige Verfügung erfolgreich widersprochen und sich dann zusammen mit Hopp im TSG-Stadion blicken lassen.
In der Woche davor ist zudem Hoffenheims Präsident Jörg Albrecht aufgrund einer "unheilbaren ALS-Krankheit" zurückgetreten. Albrechts Position wird vorübergehend von dem bisherigen Zweiten Vorsitzenden Christoph Henssler und dem Dritten Vorsitzenden Frank Engelhardt wahrgenommen, bis bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt wird.