Erfolgreiches Schlotterbeck-Comeback: BVB erster Bayern-Jäger
Sieg durch harte Arbeit beim Comeback von Nico Schlotterbeck: Borussia Dortmund hat seinem lange vermissten Verteidigungsleiter einen gelungenen Wiedereinstieg beschert und sich als ersten Verfolger von Bayern etabliert. Der BVB besiegte am Sonntagabend den VfL Wolfsburg mit 1:0 (1:0). Schlotterbeck bestritt sein erstes Pflichtspiel seit 175 Tagen für die Dortmunder und war überraschend gleich in der Startelf.
In der Abwehr war der Nationalspieler gegenüber den ungefährlichen Wolfsburgern kaum gefordert, sodass der 25-Jährige mehrmals seine Stärken im Spielaufbau zeigen konnte. Er war auch an der Torvorlage für das Treffer von Karim Adeyemi in der 20. Minute beteiligt.
Dortmund belegt nun den zweiten Tabellenplatz hinter dem fehlerfreien Rekordmeister Bayern München. Nach dem turbulenten und enttäuschenden 4:4 in der Champions League unter der Woche gegen Juventus Turin hat der BVB in der Liga angemessen reagiert.
Der erste große Beifall ertönte bereits vor dem Abpfiff, als der Stadionsprecher Norbert Dickel die Aufstellung verkündete und dabei der Name von Schlotterbeck fiel. Aufgrund einer Meniskusverletzung musste der Innenverteidiger lange pausieren, doch bei seiner Rückkehr brauchte er keine Einarbeitung und zeigte sofort, was er dem Team bieten kann.
Da die Wolfsburger sich meist tief zurückzogen, übernahm Schlotterbeck die Aufgabe des Verteilers aus der Abwehr und schuf mit seinen Pässen zu den Außenbahnen wiederholt Überzahlsituationen. Das 1:0 entstand aus einer solchen Aktion, wobei der VfL kräftig half: Joakim Maehle spielte den Ball direkt zu Marcel Sabitzer, der ihn umgehend an Julian Ryerson weiterleitete. Dessen Pass verwandelte Adeyemi aus etwa 20 Metern beeindruckend.
Kurz darauf verpasste Maximilian Beier (34.) per Kopf die Chance auf das 2:0 nach einer Flanke von Ryerson. Aus ihrer Dominanz machte Dortmund in der ersten Halbzeit zu wenig und stellte die fehlerhaften Wolfsburger nicht konsequent unter Druck.
Auch nach der Pause blieb der Spielverlauf zunächst unverändert. Der BVB kontrollierte das Geschehen, erarbeitete sich jedoch wenige Chancen. Wolfsburg besaß in der gegnerischen Hälfte selten den Ball, verteidigte aber klug und erhielt nach einem Freistoß unerwartet eine große Gelegenheit zum Ausgleich: Ein Volleyschuss von Mohamed Amoura (58.) traf die Unterkante der Latte.
Dies rüttelte die Mannschaften etwas wach: Die Wolfsburger, bei denen der Däne Christian Eriksen sein Bundesliga-Debüt in der 60. Minute gab, spürten, dass ein Remis realistisch sein könnte. Dortmund hingegen drängte auf den zweiten Treffer, um mehr Gelassenheit zu gewinnen.