Dreesen kritisiert dramatischen Rückstand der Bundesliga im Auslandsgeschäft
Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Jan Christian Dreesen, hat erneut die schwache Position der Bundesliga bei der Vermarktung im Ausland angeprangert. Besonders die stagnierenden oder sogar rückläufigen Einnahmen tun weh, so Dreesen auf der Jahresversammlung des Rekordmeisters im deutschen Fußball.
Aus der medialen Vermarktung erzielten die Bayern im vergangenen Geschäftsjahr 105,3 Millionen Euro, wovon 30 Millionen aus internationalen Quellen stammten. Diese Werte seien niedriger als vor einem Jahrzehnt, erklärte Dreesen und fügte hinzu: Das befriedigt uns nicht, denn dieser Stillstand bedeutet einen echten Nachteil gegenüber Konkurrenten aus England und Spanien.
Die Premier League holte in der Saison 2024/25 über zwei Milliarden Euro aus dem Auslandsgeschäft, La Liga schaffte 835 Millionen, während die Bundesliga bei 174 Millionen blieb. Wir hinken im globalen Vergleich dramatisch nach, stellte Dreesen fest. Mittlerweile haben wir hingenommen, dass die Engländer uns weit voraus sind und wir sie nicht mehr einholen. Aber dass die Spanier mehr als das Vierfache einnehmen, das können wir nicht hinnehmen, kritisierte er. Solche Zustände müssen in Zukunft enden.
Die Deutsche Fußball Liga muss daher mehr investieren, und wir alle in der Liga sollten uns mehr einsetzen. Es geht um höhere Sichtbarkeit. Statt über zu viele Spiele zu klagen, sollten wir neue Turniere als Gelegenheit nutzen. Jeder muss mithelfen, neue Regionen erschließen, forderte der Bayern Chef. Auch der FC Bayern darf nicht passiv in Säbener Straße ausharren und hoffen, dass der Erfolg von allein kommt. Das passiert nicht.
Im Geschäftsjahr 2024/25 wies der FC Bayern einen Gewinn vor Steuern von 42,5 Millionen Euro aus, der Jahresüberschuss lag bei 27,1 Millionen. Der Umsatz kletterte um etwa 27 Millionen auf 978,3 Millionen Euro. Die Personalkosten beliefen sich insgesamt auf 408,3 Millionen Euro.
Insgesamt stehen wir in unruhigen Phasen, unterstrich Dreesen am Sonntag: Der Sommertransfermarkt war chaotisch. Wir messen uns mit Vereinen, die ihr Kapital scheinbar mühelos erhalten und nicht so hart ackern müssen wie wir, wo das Geld wie aus dem Nichts fließt. Deshalb muss der FC Bayern innovativer vorgehen und härter arbeiten. Nur auf diese Weise bleibt der Verein wettbewerbsstark und langfristig erfolgreich.