Díaz erzielt Doppelpack und sieht Rot: Bayern bezwingt PSG trotz Unterzahl
Die unstoppbaren Meisterjäger des FC Bayern München haben ihren Erfolgszug mit einer starken Leistung im aufregenden Champions-League-Spiel in Paris fortgesetzt. Im Test gegen den Titelverteidiger Paris Saint-Germain überzeugte das Team unter Trainer Vincent Kompany auf Top-Niveau und siegte trotz Unterzahl mit 2:1 (2:0). Für Bayern bedeutet das den 16. Sieg in Folge und ein starkes Signal für die Titelambitionen.
122 Tage nach dem enttäuschenden Spiel bei der Klub-WM (0:2) mit dem Viertelfinal-Aus und der Verletzung von Jamal Musiala stand Luis Díaz im Rampenlicht: Der Kolumbianer erzielte zwei Tore für Bayern (4./32.) und erhielt dann nach einer harten Grätsche gegen Achraf Hakimi die Rote Karte (45.+7). Der Treffer von João Neves kam zu spät für Paris (74.).
Mit der perfekten Serie hat Bayern in der Champions League die Führung von Paris übernommen. Der Top-8-Platz in der Liga-Phase rückt in greifbare Nähe. Nächster Halt ist das Auswärtsspiel beim englischen Spitzenklub FC Arsenal in London (26. November).
Die Vorbedingungen für das große Match waren eindeutig: Kapitän Manuel Neuer wollte "zeigen, dass man in Europa mit uns rechnen muss". Zuletzt gab es vier Siege in Folge gegen PSG in der Champions League. Für den fünften Satz setzte Coach Kompany nach der großen Rotation am Wochenende wieder auf die Stammelf mit Torschützenkönig Harry Kane und den Flügelspielern Michael Olise und Díaz.
Sein Pendant Luis Enrique stellte überraschend Weltfußballer Ousmane Dembélé nach Verletzungsproblemen von Anfang an auf. Mit den "Fans im Rücken" fühlte sich Enrique "sicher", dem Bayern-Druck standzuhalten.
Trotz einer dramatischen Choreo mit Soldatenhelm und Totenkopf jubelten die Bayern früh: Nach einem Ballraub von Dayot Upamecano zerlegte Serge Gnabry die PSG-Defensive mit einem präzisen Pass auf Olise. Als dieser am Torwart Lucas Chevalier scheiterte, reagierte Díaz und köpfte ein.
Das Pressing der Kompany-Elf hielt die Pariser Techniker durch harte Zweikämpfe im Zaum. Überraschend der vermeintliche Ausgleich: Dembélé lenkte den Ball mit der Brust ins Tor, doch aus Abseitsstellung (22.). Es war nicht die einzige Enttäuschung für Paris: Der Ballon-dOr-Träger musste kurz darauf verletzungsbedingt ausgewechselt werden (25.).
Danach hagelte es Chancen. Zuerst parierte Neuer einen Schuss von Bradley Barcola (30.), dann verfehlte Gnabry knapp doppelt (31.). Genauer war Díaz: Nach einem Gewinn gegen den unachtsamen PSG-Kapitän Marquinhos traf er mit einem Schuss, der am linken Pfosten abprallte, ins Netz. Beim nächsten besten Tor stand Linksverteidiger Josip Stanisic leicht abseits (45.).
Gleich vor der Pause griff Díaz nach einem Ballverlust im Mittelfeld von hinten gegen Hakimi zu einer "südamerikanischen Grätsche" an, wie Experte Mats Hummels sie nannte. Hakimi musste am 27. Geburtstag unter Tränen abgehen, Díaz flog nach VAR-Überprüfung vom Feld.
"Das ist unglaublich! Das Tempo ist atemberaubend! Es hat alles", fasste Hummels zusammen. Nach der Pause verteidigten die Bayern kompakter. PSG-Motor Vitinha übernahm das Ruder, Neuer wurde immer mehr gefordert.