DFL und DFB gewähren Fans grundsätzliche Unterstützung
Der DFB und die DFL haben den Fußballfans bei ihrem Widerstand gegen strengere Sicherheitsvorkehrungen in den Stadien im Wesentlichen ihre Solidarität versprochen. In einer Erklärung am Freitag hieß es: "Behördliche Vorschläge, die alle gleichermaßen betreffen und von Teilen der Innenpolitik angestrebt werden, tragen weder zur Besserung der Stadionsicherheit bei noch lassen sie sich den Millionen Fans vermitteln, die davon in Mitleidenschaft gezogen würden".
Marc Lenz in seiner Rolle als DFL-Geschäftsführer und Bernd Neuendorf als DFB-Präsident waren in der Vorwoche bei einer besonderen Sitzung der Kommission für Fans und Fankulturen anwesend. Grund dafür bildeten die Auseinandersetzungen in der von der Innenministerkonferenz initiierten offenen Bund-Länder-Arbeitsgruppe (BLoAG) zum Thema "Fußball ohne Gewalt".
DFL und DFB lehnten sich explizit ab gegen "Vorschläge wie die Verringerung oder Auslöschung von Ticketquoten für Auswärtsanhänger oder die Notwendigkeit einer Personalisierung von Karten mit dazugehöriger Überprüfung am Zugang". Das vereinte Anliegen von DFB und DFL besteht darin, "im Geist des Fußballs passende und wirksame Schritte festzulegen, die die Sicherheit bei Fußballveranstaltungen steigern und dabei die Arbeitsstunden der Polizei mindern können". Gegen untaugliche, überflüssige oder unverhältnismäßige Ansprüche plant man, mit logischen Gegenargumenten vorzugehen.
"DFB und DFL sind mit hilfreichen Ansätzen zur Sicherheitsverbesserung wirkungsvoll in die Debatten eingestiegen und haben auf der Gegenseite im Interesse des Fußballs erfreulich bestimmt und kompromisslos Stellung genommen zu solchen Anfragen, die das Herzstück der Fankultur tangieren und folglich absolut kontraproduktiv wirken", so wird Philipp Reschke, Vorstand bei Eintracht Frankfurt aus der Bundesliga, in der Erklärung wiedergegeben.
Politik und Polizei haben in letzter Zeit wiederholt die Inkonsistenz bei Ausschlüssen aus Stadien angeprangert. Fans ängstigen sich vor personalisierten Zugangskarten, Verdachtsverboten für Stadien und der Nutzung von KI-gestützter Gesichtserkennung. Die strukturierten Fan-Gruppen intendieren, ihren Einspruch gegen verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in den Arenen durch einen Boykott der Atmosphäre zu verstärken. "Vor einer Woche noch mit flatternden Bannern und Liedern in der Leipziger Stadtmitte, nun ohne Requisiten und ohne Ansporn in den Tribünenbereichen. Die ersten 12 Minuten des Matches werden wir in Stille erleben!", verkündeten die "Fanszenen Deutschland" am Freitag.
Am Freitag teilten unter anderem das Bündnis Südtribüne Dortmund und die Südkurve München den Aufruf mit. In Leipzig protestierten am vorigen Sonntag mehrere Tausend unter dem Motto "Der Fußball ist sicher! Schluss mit Populismus - Ja zur Fankultur!" gegen die von den Anhängern erwarteten Initiativen der Innenministerkonferenz (IMK). Die Innenminister der Bundesländer beraten vom 3. bis 5. Dezember in Bremen.