Brandt: "Nicht meine Art, Fußball zu spielen"
Julian Brandt zeigte sich nur mäßig erfreut über den nächsten Bundesliga-Heimsieg von Borussia Dortmund. "Wegen des Triumphs, wegen der Partie, wegen der Platzierung in der Tabelle und des ganzen Matchtags fühlt es sich an wie ein erfolgreicher Sonntag", meinte der Nationalspieler nach dem eher unspektakulären 2:0 (1:0) gegen die starken Auswärtsgegner TSG Hoffenheim.
Allerdings: "Wenn man ehrlich sein will, passt das nicht zu meinem Stil, Fußball zu spielen, wenn man die vollen 90 Minuten betrachtet", schränkte Brandt ein, der kurz vor der Halbzeit das entscheidende 1:0 erzielt hatte (43.). "Manchmal muss man das eben hinnehmen." Er bevorzuge es, "mit mehr Ballkontrolle und mehr Besitz, vielleicht mit weniger Flanken" zu agieren, erklärte er. Der BVB habe sich stark an das Spiel von Hoffenheim angepasst. Beim "ziemlich gut vorbereiteten" 1:0 sei ersichtlich geworden, dass das Team mehr Potenzial hat: "Deshalb traue ich meiner Mannschaft zu, dass sie das im Prinzip beherrscht."
Der BVB bleibt nun seit zehn Bundesliga-Heimduellen unbesiegt, mit acht Erfolgen in dieser Phase, und hat den dritten Rang in der Tabelle gesichert, während der Kurs auf die Champions League zurückkehrt. Die jüngsten vier Dreipunktsiege, bei denen insgesamt nur sechs Treffer fielen, waren jedoch nicht besonders spannend.
"Die engen Partien muss man für sich entscheiden. Die, die nicht eng sind, fallen dir ohnehin zu", erklärte Trainer Niko Kovac, der bisher hauptsächlich auf defensive Solidität gesetzt hat, und räumte ein: "Wir sind uns im Klaren, wie herausfordernd es ist, alles gleichzeitig zu meistern. Das erfordert Zeit und positive Ergebnisse." Etwas bockig ergänzte er: "Ein 2:0 gegen Hoffenheim zu holen, ist nichts, wofür man sich schämen muss."
Auch Brandt wollte nicht allzu streng urteilen. "Manchmal läuft es nun mal so. Heute gab es kühles Wetter, vielleicht war das Match auch recht unangenehm", sagte der 29-Jährige mit einem Grinsen. Es sei anzuerkennen: "In dieser Saison wehren wir uns bereits solide, es ist für Gegner nicht leicht, hier gegen uns zu punkten." Damit schien er das Thema abschließen zu wollen: "Wir freuen uns über den Sieg, ich bohre da nicht weiter nach."