Bergers spektakuläre Parade: "Hatte keine Ahnung, wie weit mein Arm reicht"
Ann-Katrin Bergers "Monster-Parade" im EM-Viertelfinale gegen Frankreich bleibt für sie etwas Besonderes. "Ich würde gerne sagen: 'Klar, das schaffe ich nochmal, kein Problem.' Aber das wäre nicht wahr", erklärte die Fußballerin des Jahres in Deutschland zu der Aktion in der 103. Minute, bei der sie einen fehlgeschlagenen Kopfball von Janina Minge dramatisch von der Goallinie räumte: "Es war reiner Instinkt. Vielleicht floss in diesen Moment all die harte Arbeit der letzten Jahre ein, all die Fortschritte über die Zeit."
Die teilweise fassungslosen Rückmeldungen zur beeindruckenden Abwehr entgingen der Nationaltorhüterin keineswegs. Der Vergleich der New York Times, die Berger als "exquisite Zeitmaschine deutscher Ingenieurskunst" bezeichnete, findet die deutsche Tor Nummer eins "amüsant". Zu jenem Zeitpunkt habe sie noch nicht gewusst, "wie lang mein Arm ist. So eine Parade hatte ich zuvor nie gemacht, man kann sie nicht üben oder planen."
Auch wegen ihrer außergewöhnlichen Leistung gegen die Französinnen (6:5 i.E.) zählt das Viertelfinale, in dem das DFB-Team nach einer Roten Karte in der 13. Minute an Kathrin Hendrich lange in der Minderheit spielte und durch Berger im Elfmeterschießen siegte, zu "den highlightreichsten Spielen meiner Laufbahn. Es war besonders dramatisch, weil so viele Gefühle im Spiel waren", sagte Berger, die nach einem starken Turnier beim Gegentor im Halbfinale gegen Spanien (0:1 n.V.) jedoch nicht zufrieden wirkte.