Aufregung im Nordduell: Einwechslung Poulsen bringt HSV zum Feiern

Aufregung im Nordduell: Einwechslung Poulsen bringt HSV zum Feiern

Feierstimmung im Volksparkstadion: Durch den Joker Yussuf Poulsen und ein starkes Abschlussspurt hat der Hamburger SV das hitzige Nordderby gegen Werder Bremen doch noch gewonnen. Die Elf unter Trainer Merlin Polzin siegte am Sonntag mit 3:2 (0:1) gegen den alten Rivalen, und Poulsen brachte das Stadion mit seinem Treffer in der 84. Minute zum Kochen - sein allererstes für den HSV.

Daneben trafen Albert Sambi Lokonga (63.) und Luka Vuskovic mit einem traumhaften Hackentrick (75.) für Hamburg, während Jens Stage (45.) und Justin Njinmah (78.) für Bremen in diesem prestigeträchtigen Match letztlich nicht genug erzielten.

Der HSV machte seine Anhänger damit glücklich und glich den früheren Verlust gegen den Lokalrivalen St. Pauli zu Saisonstart aus. Zudem rückte der Neuling in der Liga auf einen Punkt an Werder heran und bleibt auf Platz 13 - vor allem wegen der soliden Leistung zu Hause. Das 3:2 markierte den zweiten Sieg in Folge im Volkspark, und Polzins Team sammelte insgesamt 13 von 15 möglichen Punkten auf eigenem Platz.

"Kaum ein anderes Spiel in Deutschland hat eine solche Spannung", hatte Polzin vor dem ersten Nordderby in der Bundesliga seit bald acht Jahren erklärt. Die Fans heizten die Truppe bei einer dramatischen Ankunft mit dem Bus weiter an - die gesamte Mannschaft stieg aus und marschierte die letzten Schritte durch ein Ehrengeleit zum Stadion. Allerdings fehlte es anfangs auf dem Rasen an Tempo und Engagement.

Vor rund 56.100 Zuschauern erkundeten beide Seiten sich vorsichtig bei typisch norddeutsch trübem Wetter und vermieden Risiken - Lokonga hatte in der 39. Minute die erste echte Gelegenheit aus der Ferne. Gerade als die Pause mit 0:0 nahte, schlug Werder blitzschnell zu.

Hamburgs Nicolas Capaldo verlor den Ball rechts im Aufbau, Romano Schmid servierte prompt an Stage - der Däne nutzte den Freiraum optimal. Der Mittelfeldakteur platzierte den Ball aus etwa 16 Metern kühl zu seinem fünften Tor der Saison.

In der Halbzeitpause zündeten HSV-Anhänger eine beeindruckende Pyrotechnik, und die Spieler kehrten mit viel Schwung zurück. Die Hamburger setzten wiederholt auf Fabio Vieira für direkte Bälle nach vorn, Bremen konterte mit Hingabe - Bakery Jatta verpasste dennoch eine Chancen in seinem Bundesliga-Debüt (55.). Am anderen Ende testete Senne Lynen Torhüter Daniel Heuer Fernandes (59.).

Es entbrannte ein offenes Duell. Der HSV steigerte den Druck, Lokonga blieb im Gewühl vor dem Bremen-Tor ruhig und donnerte den Ausgleich hinein. Vuskovic zauberte kurz darauf kunstvoll mit der Ferse.

Hamburg drängte weiter, musste aber Njinmahs Rückzieher einstecken. Poulsen war jedoch nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung am Ball und reagierte perfekt.