12 Minuten Stille: Anhängerprotest gegen IMK Vorhaben
Die vereinten Fußballanhänger streben an, ihren Widerstand gegen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen in den Stadien durch einen Boykott der Atmosphäre zu verstärken. "Vor einer Woche noch mit flatternden Fahnen und Gesängen in der Leipziger City, jetzt ohne Ausrüstung und ohne Anfeuerung in den Fanbereichen. Die ersten 12 Minuten im Spiel werden wir in Schweigen verweilen!", verkündeten die "Fanszenen Deutschland".
Am Freitag haben unter anderem das Bündnis Südtribüne Dortmund und die Südkurve München den Aufruf geteilt. "Clubs: Es funktioniert nur im Verbund! Wir Anhänger haben letztes Wochenende jenseits von Konkurrenzen, Farben und Meinungen eine feste Solidarität aufgebaut und unsere Sichtweise kundgetan. Jetzt liegt es an euch!", stand darin.
In Leipzig demonstrierten mehrere Tausend Personen unter dem Motto "Fußball ist sicher! Kein Populismus mehr, ja zur Fankultur!" gegen die von den Fans erwarteten Pläne der Innenministerkonferenz (IMK), zukünftig um die Stadien strenger durchzugreifen.
"Die Aussagen der IMK und die vorgesehenen Anpassungen ruinieren nicht nur die offene Fankultur, sie greifen zudem ohne Grund und stark in die Clubstrukturen ein", erläuterten die Fanszenen dazu. "Die jahrelange wertvolle Arbeit der Clubs und ihrer Verbündeten wird ohne wahren Grund entwürdigt, das Besucherlebnis im Stadion wird durch Lügen und eigennützige Politiker erheblich in seinem Ansehen geschwächt."
Politik und Polizei haben kürzlich öfter die Unstimmigkeit bei Ausschlüssen aus Stadien gerügt. Die Anhänger fürchten personalisierte Eintrittskarten, Verbote auf Basis von Vermutungen und die Heranziehung von KI unterstützter Gesichtserkennung.
Die Innenminister der Bundesländer beraten vom 3. bis 5. Dezember in Bremen.